Schlendrian

Schlendrian
Schlendrian Sm std. stil.(15. Jh.) Onomastische Bildung. In der Bedeutung "nachlässiger Kerl" gebildet aus schlendern und dem Kurznamen Jan (Johann), vielleicht nach andersartigem Vorbild. In der Bedeutung "Schlamperei", besonders "eingefahrener Trott" auffällig früh bezeugt: Sebastian Brant 1495 (Narrenschiff 110a, 163) den schlenttrianum trīben ungefähr "den alten Brauch ausführen" (negativ gemeint), entsprechend später auch Schlender und Schlendergang. Es ist nicht ausgeschlossen, daß hier altes Jahn "Arbeitsgang" vorliegt, obwohl das Wort bei Brant eine lateinische Endung hat. Offenbar ist jeweils das gedankenlose, ziellose Weitermachen gemeint; aber eine klarere Fassung (auch im Verhältnis zu schlendern) verbietet die schlechte Beleglage.
   Ebenso nschw. slentrian, nnorw. slendrian.
Röhrich 3 (1992), 1364. deutsch Name, ndl(-ian), s. schlendern

Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache. 2013.

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  • Schlendrian — Schlendrian, 1) ein nachlässig dahin schlendernder Gang; 2) jede Art Geschäfte zu betreiben u. Arbeiten zu verrichten, welche gedankenlos ohne Streben nach Verbesserung u. Fortschritt u. ohne [235] Neigung zu den dazu nöthigen Anstrengungen an… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Schlendrian — (niederdeutsch), herkömmliche, in aller Gemächlichkeit beharrende Gewohnheit, besonders ein solcher Geschäftsgang …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Schlendrian — Als Schlendrian wird umgangssprachlich eine langsame, träge, nachlässige und dadurch ineffektive und fehleranfällige Arbeitsweise verstanden. Der Schlendrian entsteht meist durch mangelnde Motivation und/oder zu ausgeprägte Routine bei der Arbeit …   Deutsch Wikipedia

  • Schlendrian — Schlen|dri|an [ ʃlɛndria:n], der; [e]s (ugs. abwertend): von Nachlässigkeit, Trägheit, einer gleichgültigen Einstellung gekennzeichnete Art und Weise, bei etwas zu verfahren: gegen [den alten] Schlendrian ankämpfen. * * * Schlẹnd|ri|an 〈m. 1;… …   Universal-Lexikon

  • Schlendrian — Beim alten Schlendrian bleiben: mit nachlässiger Gleichgültigkeit an eine Arbeit herangehen, kein Engagement zeigen; bei Routinearbeiten ›verfällt man gern in den alten Schlendrian‹. Deshalb wird oft das Motto ausgerufen: ›Kampf dem Schlendrian!‹ …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Schlendrian — 1. Schlendrian, Schlenderjahn. – Körte, 5348; Körte2, 6691. *2. Er bleibt beim alten Schlendrian. – Braun, I, 3902. *3. He wickt vum Slenderjan nig af. – Eichwald, 1736. Holl.: Het is de oude (gemeene) slenter (sleur). (Harrebomée, II, 273b.) …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Schlendrian — 1. Achtlosigkeit, Bequemlichkeit, Fahrlässigkeit, Gleichgültigkeit, Nachlässigkeit, Passivität, Pflichtvergessenheit, Sorglosigkeit, Trägheit, Uninteressiertheit, Verantwortungslosigkeit; (bildungsspr.): Apathie, Desinteresse, Indolenz, Lethargie …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Schlendrian — schlendern: Das im 17. Jh. aus niederd. slendern, slentern »gemächlich gehen« ins Hochd. aufgenommene und besonders von Studenten verbreitete Verb entspricht gleichbed. niederl. slenteren, schwed. mdal. släntra und ist Weiterbildung eines germ.… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Schlendrian, der — Der Schlếndriān, des s, plur. die e, im figürlichen Verstande, die Fertigkeit Handlungen einer Art auf eine gedankenlose Art zu verrichten, ohne Plural; ingleichen, Handlungen, welche man nach gewissen Vorschriften auf eine gedankenlose Art, d.i …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Schlendrian — Schlẹnd·ri·an der; s; nur Sg, gespr pej; eine nachlässige Art und Weise zu arbeiten o.Ä …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

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